Sonntag, 23. September 2012

Ein schöner Septembertag!

Ein schöner Spätsommertag Anfang September bot sich geradezu an, den Tag wieder einmal en-femme zu verbringen. Begonnen hat es am Vormittag bei meiner lieben Freundin V., die mich schon bei meinen ersten Malen begleitet hatte. Nachdem wir uns bei einer Tasse Kaffee ein wenig vertratscht haben – wir hatten uns schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen und dementsprechend viel zu erzählen – begann die Verwandlung. Wie immer hatte ich eine ganze Reisetasche voller Klamotten mit, die wir auf einem Tisch ausgebreitet haben. V. fragt mich, ob ich wieder ganz Lady sein möchte, aber nachdem wir einfach Essen und danach etwas shoppen gehen wollten, war mir diesmal mehr nach „casual“. Ich wollte einfach wie eine ganz normale Frau beim Bummeln wirken. Daher wurde es ein Jeansrock, dazu ein schwarzes kurzärmeliges Top, schwarze Pumps und eine hautfarbene Strumpfhose. Es sollte zwar ein warmer Tag werden, aber zur Sicherheit habe ich noch einen pinken Pulli mit V-Ausschnitt über die Schultern geworfen. Eine lange Kette und den Hals und ein breiter Armreifen sollte der Schmuck für heute sein. Dann hat mich V. sorgfältig und professionell wie immer geschminkt, mir die Finger in einem schönen Rot lackiert, die Perücke schick gebürstet und schon waren wir fertig. Mittlerweile war es schon halb Zwölf … Macht nichts, dafür haben wir schon Hunger bekommen und beschlossen, in „Das Karner“, einem netten Beisl im 3. Bezirk, zu fahren. Die Wirtin soll sehr Transgender-freundlich sein. Also wieder als Frau und im Rock hinaus in die große Welt! Auf dem Weg zum Auto spüre ich eine sanfte Brise an den bestrumpften Beinen, herrlich! Natürlich musste ich wieder Autofahren und es ging im Freitag Nachmittagverkehr vom 12. Bezirk bis in den Dritten. Aber mittlerweile bin ich auch diesbezüglich schon viel entspannter. Schnell haben wir einen Parkplatz gefunden und gehen zum Lokal. Keiner auf der Straße schaut und ich habe mich sehr wohl gefühlt, als Frau durch die Gasse zu schlendern. Als wir das Lokal betraten, begrüßt uns die Wirtin sehr freundlich. Nachdem wir uns niedergesetzt hatten, fragt mich V., ob mir aufgefallen sei, dass die Wirtin kaum die Augen von mir lassen konnte …  Ihr Mann bedient uns auch sehr freundlich. Wir bekommen eine sehr gute Scholle und nach dem Essen setzt sich Elisabeth, so heißt die nette Wirtin, zu uns und wir plaudern über dies und jenes. Ich muss dann einmal für kleine Mädchen. Natürlich gehe ich auf die Damentoilette …  Ein paar ältere Stammgäste nehmen offenbar keine Notiz von mir, nur ein ernst dreinblickender, südländisch aussehender Mann am Nachbartisch sieht immer wieder in meine Richtung. Er wirkt aber überhaupt nicht unangenehm und starrt mich auch nicht an. Vielleicht sieht er auch nur aus dem Fenster hinaus, weil ihm langweilig ist … Es war dort sehr nett, nur haben wir ein wenig die Zeit übersehen. Ich hatte mit meinen Freunden S. und K. vereinbart, dass ich um 14h zu ihnen kommen sollte und V. hatte auch noch zu tun. Ich schicke also eine SMS, dass ich ein wenig später komme, da wir noch ein wenig shoppen und fotografieren wollten. Also haben wir gezahlt, sind zum Auto gegangen und im immer stärker werdenden Verkehr zum Clumbus Center gefahren. In der Tiefgarage finde ich einen engen Parkplatz und als wir Richtung Aufzug gingen, ruft uns ein Mann, dem offenbar das Nachbarauto gehört, zu, ob wir uns nicht noch näher an sein Auto hätten parken können. Mir rutscht natürlich das Herz in die Hose, pardon, in den Rock, aber V. hat frech zurück „gebellt“ und wir sind einfach weiter gegangen. Der Aufzug war natürlich recht voll (Freitag Nachmittag!), aber mir sind auch hier keine Reaktionen aufgefallen. Mittlerweile war ich nervöser, dass ich zu spät zu meinen Freunden komme als dass ich als Transe entdeckt werde. V. fragt mich, was ich kaufen möchte. Das einzige, was mir auf die Schnelle einfällt, sind Abschminktücher. Also sind wir gleich in die Marionnaud-Filiale und haben danach gefragt. Die Verkäuferin war unglaublich nett. Sie hat sicher erkannt, dass ich keine „echte“ Frau bin, hat beim Zahlen aber danach gefragt, ob ich eine Kundenkarte hätte oder eine haben möchte und hat mir einige Probedüfte mitgegeben, obwohl ich nur Abschminktücher um € 2,50 gekauft habe. Danach musste ich noch mit der Rolltreppe einmal hinauf und hinunter fahren, damit mich V. fotografieren konnte und dann war es schon Zeit, von ihr Abschied zu nehmen. Sie hatte Besorgungen zu machen und ich musste endlich zu meinen Bekannten. Ab jetzt war ich also auf mich allein gestellt … Zuerst wieder in den vollen Aufzug (ich glaube, ich habe nur gegen die Aufzugswand geschaut, dann kann mich ja keiner sehen, oder?), dann zum Ticketautomaten, ab ins Auto und dann fuhr Frau, hmmm Fast-Frau, Richtung 14. Bezirk, wo ich um 15h, also eine Stunde zu spät, angekommen bin. Ich hatte einige Male versucht, S. anzurufen, aber sie meldete sich nicht. Ich läute an, S. kommt heraus und fragt mich etwas indigniert, warum ich erst jetzt komme. Sie hat weder meine SMS bekommen, noch sind die Anrufe angekommen. K. hat inzwischen weg müssen und S. hat auch nicht mehr mit mir gerechnet und sich schon etwas anderes ausgemacht. Mist! Wir haben noch ein wenig getratscht und S. hat mir ein paar nette Komplimente über mein Outfit und Auftreten als Frau gemacht. Dann habe ich mich leider wieder zurück verwandelt und bin nach Hause gefahren. Bis auf das missglückte Ende war es ein ganz toller Tag. Ich habe mich in der Öffentlichkeit schon viel sicherer gefühlt und bin mit der weibliche Rolle recht gut zurecht gekommen. Vielen Dank für die herzliche Aufnahme, Elisabeth und natürlich vielen Dank, liebe V. für die Begleitung und die wunderbare Freundschaft!

Freitag, 13. Juli 2012

Foto-Shooting auf der Schmelz

Nach längerer Pause war es letzten Montag wieder einmal so weit. Übers Internet habe ich Kontakt zu einem Pärchen gefunden, die mit mir ein kleines Fotoshooting machen wollten. Natürlich habe ich dieses Angebot gerne angenommen. Sie wohnen im 15. Bezirk nahe der Schmelz. Ich bin in Jeans und (Damen)T-Shirt und einer großen Tasche voller Klamotten zu ihnen gefahren und nachdem wir ein wenig nett miteinander geplaudert haben, haben wir meine Kleider und Röcke durchstöbert und geschaut, was ich anziehen könnte. Dann habe ich mich unter Mithilfe von beiden geschminkt und mich in verschiedenen Outfits präsentiert. Es war furchtbar heiß diesen Montag, aber ich wollte unbedingt eine Korsage für mehr weibliche Formen und eine Strumpfhose tragen, um die feminine Illusion zu bewahren. Schließlich ist es ein weißer Rock und ein graues Shirt geworden, welches mir V. (der weibliche Teil des Paares) geliehen hat. Darunter wie gesagt eine weiße Korsage und eine nude Strumpfhose sowie schwarze Pumps. Dann ging es schon raus aus der Wohnung, um noch das letzte Tageslicht fürs Fotografieren zu nutzen. Raus aus dem Haus und endlich war ich wieder en-femme auf der Straße. Was für ein herrliches Gefühl! Ich weiß nicht warum, aber diesmal war ich gar nicht so aufgeregt und so sind wir zügig Richtung Schmelz (ein großer Park im 15. Bezirk in Wien) gegangen. Als wir einige Schanigärten passierten und bei zahlreichen Passanten vorbei gingen, haben schon einige Leute geschaut, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mich "erkannt" haben, oder ob sie einfach auf den jungen Typen neidisch waren, der gleich mit zwei Frauen unterwegs war ... :)
Dann haben wir das erste Shooting vor dem Eingang einer Schule gemacht. D. (der männliche Teil des Paares) hat auf Fotograf gemacht, mit Stativ und diversen anderen professionell wirkenden Accessoirs. Das hat natürlich noch mehr Aufmerksamkeit hervor gerufen, aber mittlerweile habe ich es sogar genossen, als die Leute mich angesehen haben!
Nun sind wir vor den Eingang des Sportzentrum gegangen und haben noch ein paar Fotos gemacht.
Zum Schluss haben wir noch einmal den Standort gewechselt und ich habe unter einer Straßenlaterne posiert.
Plötzlich hat sich der Himmel noch mehr verdunkelt und es hat zum Donnern und schließlich auch zu regnen begonnen. Wir sind rasch nach Hause gegangen, ja eigentlich gelaufen. V. hat mich bewundert, dass ich mit den spitzen Pumps mit 7 cm Absatz so schnell gehen kann ... Wir haben es gerade noch geschafft, nicht allzu nass zu werden und viel gelacht. In Ihrer Wohnung habe ich mich noch einmal umgezogen, da ich noch ein paar Dessous-Fotos haben wollte. Da ich dafür von der weißen Korsage auf ein schwarzes Spitzenhöschen wechseln wollte, musste ich mich ganz ausziehen. Als ich kurz nackt vor V. stand, hat sie ein wenig belustigt gemeint, dass ich aber ein "süßes kleines Teil" hätte ... Ich habe es als Kompliment aufgefasst und auch sie hat gemeint, dass es für mich wohl sehr praktisch wäre, weil es sich sehr gut in einem engen Höschen oder Rock verstecken lässt!
Es war ein wunderbarer lustiger Abend. Vielen Dank, V und D!